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Performance, Emscherkunst 2013, in Zusammenarbeit mit Uglycute



Von Juni bis Oktober 2013 fand in Duisburg Marxloh eine Performance statt. Die Performer, eine Gruppe handwerklich erfahrener Leute aus der Region, bauten im öffentlichen Raum aus gefundenem Sperrmüll neue Stadtmöbel. Die Objekte entstanden Vorort in den Straßen von Marxloh. Dort wurden sie auch zurückgelassen und standen den Bewohner zur freien Verfügung.

Marxloh hat ein aktives öffentliches Leben. Leute treffen sich auf den Straßen, Familien kochen im Freien und Gemüsehändler präsentieren ihre Waren auf den Gehsteigen. Trotzdem ist das Stadtbild auch heute noch stark von der nahe gelegenen Stahlindustrie geprägt und es zeigen sich sichtbare Auswirkungen des postindustriellen Wandels. Die Region leidet unter Bevölkerungsrückgang. Ein bemerkbarer Teil der Ladenlokale stehen leer, sogar gesamte Wohnhäuser stehen leer. Auffällig sind die zahlreichen Sperrmüll Gegenstände am Straßenrand, im Gebüsch und den Seitenstraßen, was den Prozess der Abwanderung bildlich auf die Straße rückt. Dieses augenscheinliche Phänomen brachte Witt auf die Idee, den Sperrmüll als Resource zu betrachten. Der gefundene Sperrmüll, zumeist häusliche Gegenstände wie Schränke, alte Sofas, oder Lattenroste, dienten als Ausgangsmaterial um daraus funktionale Objekte zu bauen. Für das Projekt arbeitete Witt mit den Schwedischen Designern Uglycute zusammen. Das Kollektiv bewegt sich an der Schnittstelle zwischen Design, Kunst und Lehre. Ihr Interesse gilt experimentellen Produktionsprozessen und den Auswirkungen von Design auf die Gesellschaft. Eine wesentliche Fragestellung ihrer Arbeit ist die Wertigkeit von Materialien und ihre Tätigkeit umfasst nicht nur die Produktion, sondern auch das Schreiben, Unterrichten und das Abhalten von Workshops. Bei einem Gemeinsamen Besuch in der Region, entstand ihre Idee des Designs. Die Möbel wurden mit elastischem Gewebe ummantelt. Das kupferfarbene Material verlieh den Möbeln ein Erscheinungsbild, dass sich von der zu erwartenden Recycling Ästhetik des Sperrmülls entfernte. Die Elastizität des Material ließ neue Formen entstehen, Kanten erzeugten Spannungen oder bildeten an anderen Stellen Falten. Die Wahl der Farbe bezog sich auf das Material Kupfer, das in den letzten Jahren zunehmend an Prisanz gewonnen hat, da es als recycelter Rohstoff ein lukratives Geschäft darstellt. Das Team arbeitete verteilt im Stadtraum. Auf speziell entwickelten Fahrradanhängern befanden sich das zum Bau benötigte Werkzeug. Besucher, sowie Bewohner konnten an den Wochenenden beobachten wie an verschiedenen Stellen Möbel gebaut wurden. Über den gesamten Zeitraum konnten so in etwa 130 neue Objekte entstehen. Das Projekt schrieb sich durch den kontinuierlichen Produktionsprozess und durch die wachsende Summe an wiedererkennbaren Objekten in das Stadtbild ein. Die Tätigkeit der Perfomance orientierte sich am Alltäglichen und die Möbel behielten den prekären Status ihres Ausgangsmaterials. Sie wurden nicht montiert und konnten jeder Zeit mitgenommen, zerstöhrt oder neu plaziert werden. Der Fundort des Ausgangsmaterials, der Produktionsprozess und die entstandenen Möbel wurden dokumentiert und in einer leerstehenden ehemaligen Diskothek in Duisburg Marxloh archiviert. Der Ort diente auch als Zentrale des Projekts und war mit einem von Uglycute entwickelten Modulsystem ausgestattet. Dort wurden Materialien gelagert, die Performer trafen sich zu Besprechungen und der Prozess des Projekts wurde dargestellt.

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public performance, Emscherkunst 2013, with Uglycute



For the Emscherkunst, an public art event in the Rhine - Ruhr metropolitan, from June to October 2013, a performance took place in Duisburg Marxloh. The performers, a group of experienced crafts people from the region, worked in public space to build new street furniture out of found rubbish. The objects were created in the streets of suburban Marxloh. There, they were also left, free to use for the residents.

Marxloh has an active public life. People gather on the streets, families cook outdoors and vegetable dealers present their goods on the sidewalks. Nevertheless, the town today is still strongly influenced by the nearby steel industry and the post-industrial change has left it´s traces. The region suffers from depopulation. Many shops are empty, even entire houses stand empty. Notable are the numerous bulky items on the streets, creating an run down atmosphere in the public space. Found, mostly household items such as cabinets, old sofas or bed frames were used as basic material to built new furniture for public space. For the project Witt collaborated with the Swedish designers Uglycute. The collective works between design, art and teaching. Their main interests are experimental production processes and the impact of design on society. They contributed the conceptual design elements for the project. The furniture were covered with elastic fabric. The material was copper-colored and gave the furniture a glamorous look, different from the expected recycling esthetics of bulky waste. The performers worked in small teams distributed in the city. Over the entire period about 130 new objects were produced. The activity of the performance was integrated into everyday public live and the furniture kept the precarious status of their source material. They were not mounted and could be taken, destroyed or repositioned at any time. The production process and the pieces of furniture were documented and archived in a vacant former nightclub in Duisburg Marxloh.

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